Eine repräsentative Befragung von Beschäftigten in der Altenpflege hat keine sehr befriedigenden Ergebnisse gezeigt.  Die Arbeitsbedingungen sind oft geprägt von Arbeiten unter Zeitdruck und ständiger Arbeitsüberlastung.

Arbeitszeiten

Die Arbeitszeiten in den Pflegeberufen haben ihre Schwerpunkte oft zu Zeiten, die belastend sind. Eine vernünftige Work-Life-Balance wird dadurch erschwert. Besonders sind hier Schichtarbeit, Nachtarbeit und die Arbeit in den Abendstunden bis 23.00 Uhr zu nennen. Schichtarbeit ist in der Altenpflege fast die Regel.

Arbeitsbelastung als Stressfaktor

Arbeiten unter starkem Zeitdruck kommt in der Altenpflege häufig vor, sagen 69 % der Befragten laut der repräsentativen Umfragen zum DGB-Index Gute Arbeit.
Das liegt zum einen am erhöhten Arbeitspensum. Zeit für Notfälle bei bedürftigen Patienten ist nicht eingeplant und wird auch nicht durch ausreichendes Personal aufgefangen. Oft herrscht ein ungünstiges Informationsmanagement vor. Dringend benötigte Informationen kommen nicht an oder müssen -zeitaufwendig- von den Pflegekräften selbst eingeholt werden.
Ein weiterer Stressfaktor ist die unausgesprochene Erwartung der Arbeitgeber, dass Pflegekräfte auch in ihrer arbeitsfreien Zeit erreichbar und verfügbar sein sollten.

Emotionale Anforderungen

Pflegeberufe gehören zu den personenbezogenen Dienstleistungen. Für die dort Beschäftigten kann das auf der einen Seite ein emotionaler Gewinn sein. Sie nehmen Anteil an den Befindlichkeiten ihrer Patienten, bei Freude, aber -auf der anderen Seite- auch bei Leid und Trauer. Eigene Gefühle müssen aber oft zurückgehalten werden
Besonders belastend wird empfunden, wenn aus Zeitdruck die Qualität der Arbeit leidet. Hier fühlen sich die am meisten betroffen, die einen hohen ideellen Wert in ihrer Arbeit sehen.

Arbeitslohn

Ein großer Teil der Pflegekräfte empfindet sein Einkommen als unangemessen. Der hohe gesellschaftliche Nutzen der pflegerischen Tätigkeit wird damit nicht gewürdigt. Ein weiterer negativer Faktor ist die Anforderung, unbezahlte Arbeit zu leisten. Bei dem niedrigen Lohnniveau ist letztlich eine entsprechende Rente zu erwarten. Über die Hälfte der Befragten gab an, dass diese für den späteren Lebensunterhalt nicht ausreichen wird.